Davidstern

Der Davidstern gilt als Symbol des Judentums. Er ziert die Flagge Israels, schmückt Synagogen, man findet ihn auf Grabsteinen und auch auf vielzähligen religiösen Reliquien lässt er sich wiederfinden. Die Geschichte dieses sechszackigen Sterns reicht jedoch weit in die Zeit zurück und seine Bedeutung als Glücks- wie auch als Schutzamulett lässt sich in vielen Kulturen wiederfinden.

Bedeutung des Davidsterns

Aus zwei miteinander verbundenen untrennbaren Dreiecken besteht der Davidstern, welcher die Verbundenheit der Juden mit Gott symbolisiert. Die drei Ecken des oberen Dreiecks erinnern an Gottes Schöpfung, seine Offenbarung sowie seine Erlösung. Die unteren Ecken repräsentieren die Vergangenheit des Menschen, seine Gegenwart und seine Zukunft mit Gott. In diesen Dreiecken begegnen sich Gott und die Menschen. Die Verflochtenheit erinnert an den Bund, welche die Juden mit Gott vor langer Zeit geschlossen haben. Zudem repräsentieren die Ecken des Davidsterns die sechs Tage der Schöpfung und das leere Feld in der Mitte den Ruhetag, den siebten Schöpfungstag. Die zwölf Ecken des Davidsterns stehen zusätzlich für die zwölf Stämme Israels.

Der Davidstern im Judentum

Der Davidstern gilt seit mehr als 700 Jahren als das Symbol der Juden und davor nutze das jüdische Volk als Symbol den Menora. Der Menora gilt als einen siebenarmigen Kerzenleuchter, welcher bis heute noch vermehrt in verschiedenen Kulturen zu finden ist. Der Davidstern hat seinen Namen dem zweiten König David zu verdanken. Über König David wird im Buch Samuel in der hebräischen Bibel und im Christentum im Ersten Testament berichtet. Hier wird berichtet, dass David sich mit einem Schild, auf dessen der Davidstern abgebildet war, sich vor Feinden schützte. Dieses Schild symbolisiert Gottes Kraft und Schutz. Es ist von auszugehen, dass die Idee des Davidsterns aus dieser Stelle der Bibel basierte. Der Stern wird außerdem von der jüdischen Lehre in Verbindung gebracht mit dem Spiegel Salomon, einem mystischen Spiegelring, mit welchem der König Salomo Geister und Dämonen kontrollierte.

Der Davidstern war nicht immer das Symbol der Juden. Dieser sechseckige Stern wird auch als Hexagramm bezeichnet und existiert wohl bereits seit dem antiken Griechenland. Er wurde damals als Schmuck und religiöser Gegenstand gleichermaßen von Muslimen, Juden und Christen getragen. Als Schutzschild gegen den bösen Blick, gegen Dämonen und negative Energien sollte er schützen und seinem Träger die Kontrolle über Geister und Dämonen vermachen. Im 16 Jahrhundert entwickelte sich der Davidstern erst als Symbol des Judentums. Die Juden schmückten ihre Synagogen mit dessen Stern, um diese von anderen Kirchen zu differenzieren. Erst Ende des 19. Jahrhunderts wurde dem Davidstern eine politische Bedeutung nachgesagt. Mit Zunahme der Judenfeindlichkeit in Europa nutzten Zionisten, welche einen eigenen jüdischen Staat einforderten, den Stern für ihre Flagge. Daher ist der Davidstern auch noch heute auf der israelischen Flagge zu finden. Der Vorgänger des Davidsterns, die Menora, ist heute das israelische Staatswappen.

Der Davidstern als Schutzamulett

Aufgrund der heiligen Legende wird der sechszackige Stern von den Juden als Schutzamulett getragen. Die Bedeutung des sechszackigen Sterns als Schutzamulett führt jedoch viel weiter zurück, und bereits in indischen Schriften, welche bis ins siebte Jahrhundert vor Chr. zurückführen, finden sich Aufzeichnungen über den mystischen Stern. Im Hinduismus liegen die Wurzeln des sogenannten Hexagons, wo der Stern als "Shatkona" bekannt war und als Symbol für "Shiva" und "Shakti" galt. Shiva repräsentiert die männliche und Shakti die weibliche Seite. Übereinandergelegt symbolisieren die zwei Dreiecke die allumfassende Kraft Gottes.

Ein umfassendes Symbol

Der Stern gelangte aus Indien nach Ägypten, wo er stark mystisch besetzt war und ebenfalls als Schutzsymbol galt. Den sechszackigen Stern wurde von den Ägyptern auf Amuletten getragen, welche den Reisenden Sicherheit und Gesundheit spenden sollten. Und auch im Haus galt der Stern als Schutzamulett und Glücksbringer.

Das Hexagramm galt im späten Mittelalter als wichtiges Symbol der Alchemie und repräsentierte die Elemente und deren vereinte Kraft. Das Symbol der Freimaurer erinnert zudem auch stark an den sechszackigen Stern. Das Zusammenspiel der Feuer-, Wasser-, Erd- und Luftzeichen symbolisieren diese Dreiecke in der Astrologie. Und auch in der westlichen Ritualmagie hat sich der Stern eine feste Stelle erworben.

Der Davidstern stellt ein umfassendes Symbol dar, welches eine Vielzahl von Bedeutungen für viele Menschen in den verschiedensten Zeiten und Kulturen aufweist. Die symmetrische wie auch die verschlungene Form machen ihn zu einem einzigartigen und unverkennbaren Symbol für Einheit, Sicherheit und göttlicher Kraft.



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