Viele Menschen sind heute auf der Suche, ihre Liebe und Beziehung auf eine neue Art und Weise zu leben.
Für mich selbst war nach einigen schmerzhaften Erfahrungen, Wirrungen und Irrungen klar, dass ich Beziehungen nicht mehr in althergebrachter Weise leben möchte.
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Es ist leider so, dass das Ausmaß der inneren Entwicklung und Veränderung von den meisten Menschen weit unterschätzt wird - eine neue Beziehung sollte die Folge einer kurativen, tiefergreifenden Bewusstseinserweckung sein. Aber neue Beziehungen können nicht einfach "gemacht" werden, denn sie sind immer eine natürliche Folge von Reifung und Entwicklung. Äußerlich mögen sie zwar gleich aussehen, doch sie haben kaum eine Gemeinsamkeit mit dem, was wir bisher gelebt haben.
Wir sind in unserem althergebrachten Beziehungskarussell völlig verloren in Projektionen und Energiespielchen. In einer energetischen, wechselseitigen, emotionalen Abhängigkeit zueinander sind wir. Meist geht es darum, dass der andere uns "glücklich" macht oder uns sonst wie Erleichterung verschafft. Wenn uns der Partner "ent-täuscht", entsteht in uns Wut, Frust und andere Emotionen. Hier überwiegt bei Weitem emotionale Abhängigkeit und Sucht nach der wirklichen Liebe.
Die Möglichkeit zur kurativen Entwicklung
Wir haben auf der nächsten Entwicklungsstufe erkannt, dass der andere nur ein Spiegel unserer Selbst ist. Die Partnerschaft verstehen wir als Lehrstück, um mehr über uns selbst zu erfahren, unsere Wunden zu regenerieren und Blockaden in unserem Inneren aufzulösen. Tritt Kummer auf, projizieren wir dies nicht auf andere Menschen, sondern suchen Regeneration in uns selbst. An uns selbst stellen wir die Anforderung einer offenen und wahrhaftigen Kommunikation abseits von Projektionen und Schuldzuweisungen.
Wir versuchen nach wie vor, bestimmte Bedürfnisse durch die Beziehung zu befriedigen, um unseren "Urschmerz" der Trennung zu besänftigen. Die Thematik des "Seelenpartners" oder der "Dualseele" taucht hier auf. In dieser Phase verliert man sich trotz aller Bewusstheit immer wieder in der Abhängigkeit. Doch durch den bewussten Umgang mit diesen Punkten liegt auch die Möglichkeit zur kurativen Entwicklung offen.
Die Beziehung und ihre eigene Liebe
Ein radikaler Schnitt findet in der letzten Phase der Entwicklung statt - im Grunde hört die Beziehung im alten Sinne fast auf. Die Partner haben beide eine feste Anbindung an ihre eigene Quelle und sind vollkommen in ihrer eigenen Liebe. So wird aus "ich liebe dich" - "ich liebe" oder noch besser "ich bin Liebe".
Aus dem Einzelnen und dem Göttlichen besteht die wirkliche Partnerschaft. Somit ist der Partner nur ein äußerer Spiegel der Beziehung zum eigenen Selbst, zum inneren Mann oder der inneren Frau. Beide genießen ihre eigene Liebe und den anderen in seiner Liebe wahrzunehmen.
Beide Partner genießen das Feld, dass durch diese Liebe erschaffen wird, beide sind autark, beide sind allein, beide lieben den anderen in völliger Freiheit.